Ein System, das hilft, Leben zu retten

Ein System, das hilft, Leben zu retten

Freuen sich über den „Company of the Year“-Award 2021: Tobias Noffz (von links), Manuel von Helden, Wilfried Noffz und Markus Solbach vor der Messeinrichtung. Foto: Norbert Prümen

Tönisvorst Das Tönisvorster Familienunternehmen Noffz Technologies hat ein Testsystem entwickelt, das in der Entwicklung des autonomen Fahrens eingesetzt wird. Dafür gab es jetzt eine begehrte Auszeichnung.

Von Bianca TrefferFür den Laien sieht es aus wie zwei aufeinandergestapelte Metallschränke voller Technik, und die Bezeichnung „Radar Test System UTP 5065 RTS“ ist für nicht Sachkundige wenig aussagekräftig. Doch nicht nur für das Tönisvorster Unternehmen Noffz Technologies ist das Gerät etwas ganz Besonderes: Das Radar-Testsystem hilft, Menschenleben im Straßenverkehr zu retten, und trägt ein Stück zur Zukunft des autonomen Autofahrens bei. Daher gab es jetzt von „Frost & Sullivan“ die Auszeichnung „2021 Europe Company of the Year Award“.Das weltweit agierende Marktforschungsunternehmen trat auf Noffz zu, weil das Tönisvorster Unternehmen auf dem Weltmarkt der Automatisierungs-, Mess- und Testsysteme zu den führenden Firmen gehört und nicht in der Reihe der Bewerber für die Auszeichnung fehlen sollte. Noffz bewarb sich und machte das Rennen. Das Marktforschungsunternehmen hat Noffz zum europäischen Unternehmen des Jahres 2021 im Bereich Radartest für den Automobilmarkt ernannt. In der Begründung für die Entscheidung heißt es, dass „Noffz mit dem hochinnovativen Radartester, ihren praktischen Erfahrungen und ihrem exzellenten Know-how in den Bereichen Hochfrequenztechnik, Mechanik und Automatisierung seine Mitbewerber übertrifft und eine herausragende Position unter seinen Partnern in der Automobilindustrie einnimmt.“Das Unternehmen mit Hauptsitz in der Apfelstadt wurde insbesondere für seine innovationsgetriebenen Lösungen und seinen kundenorientierten Ansatz ausgezeichnet. Noffz Technologies entwickelt und produziert branchenführende Automatisierungs-, Mess- und Testsysteme für die unterschiedlichsten Bereiche. Mit seiner Entwicklung der Universal Tester Plattform (UTP) hat das Unternehmen eine automatisierte Testlösung für Kunden verschiedenster Industriezweige geschaffen, die weltweit erfolgreich eingesetzt wird. „Alles, was an Elektronik und Technik in Produkten wie Autos verbaut wird, muss vorher getestet werden. Wir entwickeln die entsprechenden Testsysteme, individuell auf die jeweilige Firma und das zu testende Produkt zugeschnitten“, erklärt Firmengründer Wilfried Noffz.Vor rund fünf Jahren startete die Entwicklung für das Radar Test System UTP 5065 RTS. Systeme, mit dem Radarsensoren für Fahrzeuge überprüft werden, gehören bei Noffz schon längere Zeit zum Programm. Aber die Entwickler schufen ein kompaktes und innovatives Gerät, das es in dieser Form noch nicht gab. „Wir haben rund zwei Millionen Euro in die Forschung investiert. Ein Team aus unserem Haus hat ein perfektes Zusammenspiel von Hard- und Software sowie Mechanik geschaffen“, sagt Tobias Noffz, der mit Markus Solbach und Manuel von Helden zu den geschäftsführenden Gesellschaftern gehört.Sensoren in Fahrzeugen, die helfen, auf der Spur zu bleiben, oder die automatisch abbremsen, wenn ein Fahrzeug einen Mindestabstand unterschreitet, gehören heute bei den meisten neuen Autos zum Standard. Die Radarsensoren sind aber weiter auf dem Vormarsch, um für mehr Sicherheit im Verkehr zu sorgen und künftig autonomes Fahren zu realisieren. Kollisionen im Straßenverkehr werden so minimiert. Das bedeutet im Gegenzug, dass die Testanforderungen auch immer komplexer werden, und hier ist Noffz am Puls der Zeit. Mit dem Radar Test System UTP 5065 RTS wurde ein in Tönisvorst entwickeltes und gefertigtes System geschaffen, das weltweit und speziell in der Automobil-Industrie zum Testen, Messen und Kalibrieren von Radarsensoren, Antennen, Leiterplatten und Halbleiterbauteilen erfolgreich eingesetzt wird.„Für uns ist diese Auszeichnung eine Bestätigung der vergangenen Jahre. Unsere Arbeit wurde auf besondere Weise gewürdigt, das war für das ganze Team ein Motivationsschub“, sagt Markus Solbach. In den kommenden beiden Jahren treten in Tönisvorst Veränderungen ein. Zum 30. Juni 2022 verabschiedet sich der Firmengründer offiziell aus dem Unternehmen und übergibt in die bereits bewährte Führung seines Sohnes zusammen mit Markus Solbach und Manuel von Helden. Zum anderen vergrößert sich Noffz. Die beiden bisherigen Standorte im Tönisvorster Industriegebiet werden zusammengelegt. Auf einer 15.000 Quadratmeter großen Fläche, ebenfalls in Tönisvorst, entsteht ein 5000 Quadratmeter großer Neubau. Wenn alles nach Plan läuft, findet der Umzug 2023 statt.Info

Alles begann als Ein-Mann-Unternehmen

Wilfried Noffz gründete Noffz Technologies1989 als Ein-Mann-Uunternehmen. Heute ist die Firma weltweit an neun Standorten mit insgesamt 175 Mitarbeitern zu finden. Firmenhauptsitz ist Tönisvorst, wo 115 Mitarbeiter arbeiten.

 

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